AD(H)S bei Kindern und Jugendlichen
Wann sollte Beratung eingeholt werden?
Immer, wenn Sie sich bereits Sorgen machen oder mehrfach auf Verhaltensprobleme Ihres Kindes angesprochen wurden.
Rechtzeitiges Erkennen der besonderen Schwierigkeiten eines Kindes ermöglichen geeignete Maßnahmen, um ihm dennoch die Entwicklung zu einem leistungsfähigen, sozial eingebundenen und zufriedenen Erwachsenen zu ermöglichen! Unerfreuliche Spätfolgen können so vermieden oder gemildert werden.
Im einzelnen:
- — wenn ein Kind auffällt, weil es keine Freundschaften schließen oder halten kann;
- — wenn es häufig negative Reaktionen provoziert, sich nicht an Regeln, Verabredungen, Abläufe halten kann;
- — wenn "Genervtheit" bei Eltern und Bezugspersonen zunimmt, man sich Sorgen zu machen beginnt, wie das Kind in der Schule oder gar später zurechtkommen kann;
- — wenn es häufige und heftige Wutanfälle produziert;
- — wenn der Eindruck entsteht, dass Ärger und Spannungen häufiger geworden sind als erfreuliche Kontakte;
- — wenn Hinweise von Erziehern oder Lehrer zunehmen, dass Anpassungsprobleme beim Kind bestehen;
- — wenn sich Aussagen häufen wie: "Es könnte ja, wenn es nur wollte!" "Es stört und ärgert viel!";
- — wenn es isoliert und/oder häufig verträumt wirkt und nicht wahrnimmt, was zu ihm gesagt wird;
- — wenn Leistungsergebnisse deutlich unter den eigentlichen Fähigkeiten bleiben oder stark schwanken;
- — wenn das Kind traurig und verstimmt erscheint, Zweifel an sich selbst äußert.
Welche Hilfen gibt es?
Diagnostik
An erster Stelle ist eine gründliche Diagnostik zu nennen, weil die Erfahrung zeigt, dass es in der Regel Erleichterung hervorruft, eine Erklärung (jedoch keine Entschuldigung!) für die zahlreichen Schwierigkeiten gefunden zu haben. Da AD(H)S ebenso wie andere psychische Auffälligkeiten auch nicht direkt gemessen, sondern nur indirekt erfragt und erschlossen werden kann, ist sorgfältige fachmännische Diagnostik recht aufwändig.
Es gehört dazu:
- — biographische Anamnese
- — direkte und indirekte Beobachtung
- — Befragungen/Fragebögen für Eltern, Erzieher und Lehrer
- — Tests zur Messung von Intelligenz, Aufmerksamkeit u.a.m.
- — oft auch eine ärztliche Untersuchung (meist EEG), um andere Erkrankungen auszuschließen.
Beratung/Therapie
Gemeinsam mit Eltern, u.U. Lehrern und unter Berücksichtigung der aktuellen Situation und Schwierigkeiten werden Möglichkeiten der Unterstützung, nötigenfalls einer Therapie erörtert.
Die Praxis für Systemische Beratung und Therapie kann mit ihrem Therapiekonzept SMILE (SystemischMultimodalIntegrativLösungsorientiertEntlastend) dazu beisteuern:
- — mit einem Eltern-Seminar (über zehn Abende von je 1,5 Stunden)
- — mit Einzel- und/oder Gruppentherapie für das Kind
- — mit individueller Elternberatung über einen längeren Zeitraum
- — mit Familientherapie
- — mit Beratung (ohne ideologisch geprägte Vorurteile und nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen) für den Fall, dass medikamentöse Unterstützung empfohlen oder in Erwägung gezogen werden soll.
- — mit Fortbildung, Beratung, Vorträgen für Erzieher, Lehrer und andere Berufsgruppen
Die Finanzierung ist möglich, durch private Kassen und über das KJHG/BSHG (Kinder- und Jugendhilfe-Gesetz/Bundes-Sozialhilfe-Gesetz), nicht jedoch über gesetzliche Krankenkassen und Beihilfen.
Wenn eine Finanzierung durch das Jugendamt des Bezirks angestrebt wird, finden Sie Hinweise dazu in unserem Wegweiser für eine ambulante Psychotherapie.
Zu unserem umfangreichen Therapiekonzept gehören neben einer Einzel- und oder Gruppentherapie für das Kind das Eltern-Seminar und regelmäßige Gespräche mit den Eltern und der ganzen Familie. Dies bedeutet, dass wir die Bereitschaft der Eltern zur Zusammenarbeit voraussetzen und auf ihre Unterstützung bei den gemeinsam festgelegten Hilfemaßnahmen zählen. Ein positives Therapieergebnis kann überhaupt nur erreicht und schließlich aufrechterhalten werden, wenn die wichtigsten Bezugspersonen des Kindes zusammenwirken und ihm möglichst günstige Voraussetzungen für seine Entwicklung bieten.